Betrachtet man die Stimmen in der öffentlichen Meinung, gibt es zu den Oköjägern nur zwei Meinungen. Entweder man lehnt die Methoden der Ökojäger ab, oder man stimmt ihnen zu. Doch was ist eigentlich „Ökojagd“?

Die einen halten die Oköjagd für den einzig gangbaren Weg, um unserem Wald die natürliche Verjüngung ohne Zäune zu ermöglichen, die anderen lehnen die Oköjäger als „schießwütige Gesellen“ ab, die am liebsten überhaupt kein Wild in den Wäldern hätten. Doch was will die Oköjagd eigentlich?

Ökologische Kriterien

Auf der Internetseite des Ökologischen Jagdverbandes Österreich liest sich das so: „Unser Ziel ist es die Jagd in das 21. Jahrhundert zu bringen und die Wende der Jagd­ausübung vom Edelhobby zum ökologischen Handwerk zu vollziehen. In der Jagdwirtschaft soll es – ähnlich der Waldwirtschaft – eine klare Ausrichtung an ökologischen Kriterien geben. Ein Bundesgesetz als Rahmen für die Jagd mit einheitlichen Regelungen wird angestrebt.“

Abschussplangestaltung

Die wichtigsten Eckpunkte – und damit auch Gegensätze – zur „traditionellen Jagd“ erstrecken sich von der Fütterung bis zur Abschussplangestaltung. Als vornehmliche Jagdstrategie verfolgt die Ökojagd vor allem die Intervalljagd, Bewegungsjagden und Gruppenansitze mit aureichenden Ruhezeiten für das Wild. Gleichzeitig wird die Wildfütterung nur als Ausnahme nur in tatsächlichen Notzeiten gebilligt. Wildschäden sollen durch konsequentes Absenken des Wildbestandes und Forcierung der naturnahen Lebensraumbewirtschaftung verringert werden.

Wildbret als hochwertiges Lebensmittel

Gleichzeitig solle das Wildbret als hochwertiges Lebensmittel und das Naturerlebnis Jagd mehr im Mittelpunkt stehen. Diese Ansicht wird auch bei der Frage des Abschussplanes deutlich. So fordern die Oköjäger die Abschaffung des Abschussplans bei Rehwild und stattdessen einen eigenverantwortlichen Abschuss nach dem Motto: „Der Wald zeigt ob die Jagd stimmt.“ Also die Beurteilung nach dem Verbißzustand der Naturverjüngung.
Bei all diesen Zielen und Forderungen werden die Oköjäger aber nicht nur von Teilen der „traditionellen Jägerschaft“ teilweise heftig bekämpft. Auch Jagdgegner stehen den Ökojägern kritisch gegenüber.

 

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 05/06 2018 vom 15.06.2018