Das Schulessen in Oberösterreich kommt in vielen Fällen aus 1.000 Kilometer entfernten Großküchen. Dies entspricht weder der von Konsumenten und heimischen Bauern geforderten Regionalität, noch der Saisonalität von landwirtschaftlichen Produkten.

Dabei ist dieser Transport-Irrsinn oftmals nicht einmal böse Absicht, sondern die Folge von Hygienevorschriften, Ausschreibungsvorschriften, EU-Richtlinien und vielem mehr. So weit, so schlecht. Heuchlerisch wird es aber dann, wenn manche Bauernbundvertreter gleichzeitig Förderungen für neue Ställe einmahnen, um Fleisch aus Österreich nach China liefern zu können. Dort trifft dann unser mit weit höherem Standard produziertes Fleisch auf die Billigkonkurrenz aus Brasilien, den USA usw. Unsere Qualitätslebensmittel dürfen aber nicht am Weltüberschussmarkt verramscht werden.

Die österreichischen Bauern können nicht zu Hause Regionalität einfordern und gleichzeitig am Weltmarkt mitspielen wollen. Diese zwei gegensätzlichen Ziele bilden einen unüberbrückbaren Gegensatz und werden die heimische Landwirtschaft endgültig zerreißen, wenn wir diesen Widerspruch nicht überwinden.
Am heimischen Markt wäre genügend Platz für unsere hochwertigen Lebensmittel, wenn Handel und Konsumenten mehr Wert auf Qualität zu einem fairen Preis für die Bauern legen würden. Alle würden dabei gewinnen!

 

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 07/08 2018 vom 01.09.2018