Staudenknöterich:Die „pflanzliche Pest des Jahrhunderts“

Er wuchert hemmungslos an einigen Straßen Österreichs: Die invasive Ausbreitung des aus Asien kommenden Staudenknöterichs bringt so manche Straßenmeisterei zur Verzweiflung. Auch in Oberösterreich schädigt die Pflanze die Straßen und verdrängt heimische Arten.
„In den letzten Jahren rücken die Probleme mit dem Staudenknöterich im Straßenbereich und an Bahndämmen vermehrt in den Blickpunkt. Weil er vermehrt zu baulichen Schäden führt und die heimische Flora verdrängt, wird der Staudenknöterich umgangssprachlich auch als die pflanzliche Pest des Jahrhunderts bezeichnet“, betont Oberösterreichs Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner.
Der Staudenknöterich kann eine Höhe von mehr als drei Metern erreichen, seine vielfältigen Triebe gelangen ein bis zwei Meter tief ins Erdreich. Wo er wuchert, haben andere Pflanzen in der Regel keine Chancen sich auszubreiten. Sie werden vom Knöterich förmlich überwachsen. Besonders störend: Die Pflanze dringt oft in kleinste Ritzen von Mauern sowie Asphalt ein, durch das weitere Wachstum werden große Schäden erzeugt. Dabei breitet sich der Staudenknöterich vor allem über seine unterirdischen Triebe sowie über Pflanzenteile mitunter rasend schnell aus.
Chemische Bekämpfung
Eine chemische Bekämpfung kommt indes in den meisten Fällen jedoch nicht in Frage. Denn der Einsatz ist gemäß OÖ-Bodenschutzgesetz auf Straßenbegleitflächen verboten. Zudem schädigen die Herbizide lediglich die Blätter, erreichen jedoch nicht die Wurzelgeflechte. Die fatale Folge: Stetiger Neuaustrieb. Erfolg in der Bekämpfung erhofft man sich dagegen von regelmäßigem Abmähen und intensiver und wiederholter Beweidung.
Steinkellner betont: „Um weitere potentielle Straßenschäden zu vermeiden, ist es wichtig, über die Gefahren dieser eingeschleppten Schadpflanze weitreichend zu informieren, damit diese nicht weiter gepflanzt, verbreitet oder ungenügend entsorgt wird. Als Maßnahme im Bereich der Straßenerhaltung und –pflege findet eine zentrale Registrierung aller Staudenknöterich-Standorte an OÖ Straßen statt, welche die genaue Kilometrierung und Ausmaß der Bestände enthält.“
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 07/08 2018 vom 01.09.2018