Auf der Höhe zu sein, heißt nicht sich jeder Mode zu unterwerfen, sondern nicht stehen zu bleiben und damit den Anschluss an die Zukunft zu sichern. Das wird von jedem Betrieb gefordert und damit auch von jedem Landwirt. Das sollte auch für seine politische Vertretung, die Landwirtschaftskammer, gelten.

Gerade für sie stellt die heutige Zeit völlig neue Herausforderungen, die vor Jahrzehnten noch ganz andere waren. Im derzeitigen Umfeld unsere Interessen zu vertreten, heißt endlose Diskussionen über den chemischen Pflanzenschutz oder auch unsere Tierwohlstandards zu führen, die plötzlich von Rewe und Co. erfunden und vorgegeben werden. Bei all dem gilt es besonders darauf zu achten, das Verständnis zwischen Landwirten und Nichtlandwirten zu fördern, oder anders gesagt, den Konsumenten klar zu machen, dass es unser ureigenstes Interesse ist Qualität zu erzeugen!

Dafür brauchen wir eine topfite Kammer, sowie ihrer politischen Instrumentarien! Wenn deren Zusammensetzung aber auf ein mehr als 50 Jahre altes Gesetz zurück geht, dann ist „nicht mehr zeitgemäß“ keine Vermutung, sondern es tut sich Handlungsbedarf auf. 31.000 Betrieben stehen heute 130.000 Wahlberechtigte bei einer Kammerwahl gegenüber. Rechtfertigt das noch ein Mehrfachwahlrecht? Genauso müssen auch die demokratischen Strukturen und Abläufe in der LK unbedingt wieder auf Höhe der Zeit gebracht werden.

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 09/10 2018 vom 02.11.2018