Dürrehilfe für unsere Bauern und Waldbewirtschafter

„Nach der langen Dürreperiode in vielen Teilen Österreichs hat die Bundesregierung nun Hilfe zugesagt. Ein Hilfspaket in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro soll die schlimmsten Schäden in der Land- und Forstwirtschaft abmildern“, freut sich der Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft Oberösterreich, LAbg. Ing. Franz Graf über die Zusage der zuständigen Bundesministerin.
Der Witterungsverlauf des heurigen Sommers war denkbar ungünstig: Große Hitze und Trockenheit beeinflussten die Vegetationsperiode auch in weiten Teilen Oberösterreichs. Dabei gab es aber selbst innerhalb einzelner Gemeinden große Schwankungen. „Es ist daher wichtig, dass den betroffenen Landwirten punktgenau und mit Augenmaß geholfen wird“, stellt Franz Graf fest.
Die größten Auswirkungen hatte die Hitze etwa auf das Grünland und das Feldfutter. Insbesondere im Norden und Westen Österreichs waren die Einbußen drastisch. Allein in Oberösterrreich gab es Ertragseinbußen von bis zu 40 Prozent des Jahresertrags. Auch bei der Silomaisernte gingen die Erträge spürbar zurück. Von manchen Almen musste vorzeitig abgetrieben werden wegen des Wassermangels.
Unterschiedlich starke Auswirkungen
Bei den Auswirkungen auf die Ackerkulturen gab es regional ebenfalls sehr unterschiedliche Auswirkungen. Die Gesamternte ohne Mais dürfte aber – ersten Schätzungen zufolge – ca. 12 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegen.
Im Obst- und Gemüsebau gab es lokal begrenzte Wassermangelschäden, Sonnenbrand und erhöhten Schädlingsdruck. Ähnliches musste auch die Forstwirtschaft erfahren: Käferkalamitäten, Trockenschäden, Zuwachsverluste und Schäden an der Waldverjüngung (sowohl Naturverjüngung als auch Kulturen), sowie Schwächen gegenüber Pilzkrankheiten und erhöhte Waldbrandgefahr machten den Waldbewirtschaftern im heurigen Jahr zu schaffen.
60 Millionen starkes Maßnahmenpakek
Um auf diese Probleme und Schäden in der Land- und Forstwirtschaft zu reagieren, hat die Bundesregierung ein 60 Millionen Euro starkes Maßnahmenpaket mit sechs Punkten auf den Weg gebracht, um betroffene Betriebe zu entlasten. Die Prämienunterstützung für alle Elementarrisikoversicherungen soll um fünf Prozent (von 50 auf 55 Prozent) angehoben werden.
Tierhaltende Betriebe
Auch Direktbeihilfen für von Trockenheit betroffene tierhaltende Betriebe werden umgesetzt. Unter anderem ist eine Ankaufsprämie zur Wiederherstellung des Bestandes nach Trockenheitsbedingten Viehverkäufen vorgesehen. Allein in diesem Bereich hat die Bundesregierung Direkthilfen in Höhe von 20 Millionen Euro eingeplant. Für die Forstwirtschaft würden ebenfalls 20 Millionen Euro im Rahmen des Programms LE zur Verfügung gestellt, aufgeteilt in drei Millionen Euro für Forstschutzmaßnahmen und 17 Millionen Euro für die Schadholzmanipulation und die Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen. Zudem wurden weitere mittelfristige Maßnahmen zur Unterstützung des ländlichen Raumes durch die Bundesregierung angekündigt.
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 09/10 2018 vom 02.11.2018