Was mit den Ökosystemen und den Pflanzen passiert, wenn es keine Bestäuberinsekten mehr gibt, das zeigt ein Blick in die chinesische Obstbauprovinz Sichuan. Dort gibt es keine Bienen mehr.

Um weiter Früchte zu tragen, müssen die Obstbäume künstlich bestäubt werden – von Menschenhand mit Pinseln. Klingt absurd? Auch bei uns schlagen Experten wegen des bedrohlichen Bienensterbens Alarm. Und obwohl Bienen unter den Bestäubern die wichtigste ökologische Rolle einnehmen, wird ihre Haltung in Wohngebieten zusätzlich erschwert – also gerade dort, wo es besonders an Bienen und Bestäubern mangelt.

Das liegt unter anderem an der Oberösterreichischen Raumordnung. Sie untersagt die Haltung von Nutztieren in Wohngebieten – und Bienen gelten als Nutztiere. Aber Bienen sind nicht mit anderen Nutztieren wie Schweine und Hühner vergleichbar: Sie machen keinen Lärm und stinken auch nicht. Und bezüglich der Einflugschneisen gibt es sehr detaillierte Abstandsregelungen zu Nachbargrundstücken.

Das müsste eigentlich ausreichen. Auf unseren Antrag im Landtag hin beschäftigt sich nun ein eigener Unterausschuss mit der Frage, wie sich die Bienenhaltung in Wohngebieten sinnvoller regeln lässt.
Bienen sind nämlich nicht einfach nur Nutztiere wegen des Honigs. Sie sind durch ihren hohen Wert für Umwelt und Allgemeinheit vor allem sehr nützliche Tiere.

Ein Kommentar von FPÖ-OÖ-Klubobmann Herwig Mahr

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 09/10 2018 vom 02.11.2018