Podgorschek: Leistbare Trinkwasserversorgung sichern

Die EU plant eine neue Trinkwasser-Richtlinie, die zu massiven Problemen vor allem für kleinere Trinkwasserversorger führen könnte. Konkret geht es um die Erhöhung der Prüfungsintervalle, die zu erheblichen Verteuerungen des Trinkwassers führen würde. Verteuerungen von bis zu 900 Euro pro Haushalt und Jahr werden von Experten befürchtet.
Zwar konnte die Anzahl der Kontrollen im Entwurf vor allem für kleinere Anbieter von zehn auf zwei pro Jahr reduziert werden, allerdings sorgt die „Regelungswut“ der EU weiterhin für Irritationen. Eigentlich war es das Ziel der neuen Trinkwasserrichtlinie, die öffentliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen von Verunreinigungen zu schützen, indem gewährleistet wird, dass Wasser für den menschlichen Gebrauch genusstauglich und rein ist.
Das sollte EU-weit einheitlich geregelt sein. Doch anstatt alles bis ins kleinste Detail festzulegen und mit der gleichen Schablone für Länder mit teilweise komplett anderen Voraussetzungen – nicht nur beim Trinkwasser – zu arbeiten, wäre man gut beraten, den Nationalstaaten hier mehr Kompetenz zuzutrauen.
Unsere Trinkwasserqualität in Österreich ist nämlich hervorragend und auch unsere Qualitätskontrollmechanismen sind zuverlässig und sichern die gleichbleibend hohe Trinkwasserqualität. Die EU schießt daher mit der neuen Richtlinie massiv über das Ziel hinaus.
Ein Kommentar von Landesrat Elmar Podgorschek
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 09/10 2018 vom 02.11.2018