Wieviel Geld kostet das Verteilen von Geld? Wie wirtschaften jene, die die Bauern kontrollieren und ihnen höchste Professionalität abverlangen? Um das herauszufinden, muss man lediglich den Grünen Bericht aufschlagen. Das Ergebnis: Nicht mehr schönzureden!

Mit dem AMA-Gesetz, das im Juni 1992 beschlossen wurde, begann die Geschichte der Agrarmarkt Austria. Die Hauptaufgaben damals: Die Qualität von Lebensmitteln sichern, den Absatz fördern und verbraucherrelevante Informationen an die Konsumenten vermitteln. Mit dem EU-Beitritt wurde die AMA zur Zahlstelle.

Die Abwicklung der Förderungsverwaltung im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik nimmt seitdem stetig an Bedeutung zu, besonders in finanzieller Hinsicht. Laut Grünem Bericht wendete die AMA im Jahr 2017 für Personal und Sachaufwand 70,78 Mio. € auf, davon sind 58,9 Mio. € der Förderungsabwicklung zuzuordnen. Beschäftigt waren in Summe 725 Personen (fix Beschäftigte und Aushilfskräfte/Vollzeitäquivalente).

Im Jahr 2000 waren 433 Personen beschäftigt. Die Ausgaben für Personal und Sachaufwand beliefen sich auf 486 Mio. Schilling (umgerechnet 35,32 Mio. €), davon wurden 286 Mio. Schilling für die Förderabwicklung aufgewendet (umgerechnet 20,78 Mio. €). Während sich die landwirtschaftlichen Betriebe von 2000 bis 2017 um ein Drittel reduzierten, wurde im selben Zeitraum die Zahl der Beschäftigten bei der AMA um zwei Drittel erhöht.

Die Kosten für das Verteilen der Fördergelder sind regelrecht explodiert: Ein Plus von 183 Prozent! Fast dreimal so hohe Kosten, bei einem Drittel weniger Betriebe. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine Katastrophe!

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019