Die erste Hälfte des Jahres 2018 war gepflastert mit etlichen Diskussionen und inhaltlichen Auseinandersetzungen über die neue GAP und deren finanzielle Ausstattung. Doch plötzlich hieß es, solange der tatsächliche Haushalt aufgrund nicht kalkulierbarer Umstände unklar ist, hängen alle weiteren Überlegungen zur GAP in der Luft. Brexit, ich kann das Wort schon nicht mehr hören.

Völlig klar, auf diese Weise spart man sich die Diskussion zwischen „weiter so mit kleinen Adaptierungen“ oder soll man doch die Weichen neu stellen? Eine Nichtdiskussion bedeutet vordergründig Ruhe, verursacht aber in Wahrheit eine innere Unruhe, die bei den Bauern beklemmend spürbar ist.
Europäische Schwerfälligkeit, die manchmal fast zur Lähmung wird, verdeutlicht uns immer öfter, wie wichtig beherzte nationale Regelungen und Beschlüsse sind.

Wie zum Beispiel eine gesetzliche Regelung in Frankreich, die ab Februar Dumpingpreise bei Lebensmitteln verhindern soll. Damit wird Lockangeboten und Aktionsware – dazu sind Lebensmittel mittlerweile verkommen – eine Marge aufgezwungen. Ein guter Schritt gegen gängige, aber unfaire Handelspraktiken.


Dieser sollte auch für Österreich und die EU als Vorbild dienen. Solche Schritte sind oft mühsam und bekommen weniger Aufmerksamkeit als manch markige Sprüche. Sprüche können vielleicht aufrütteln, aber nur handeln wirkt nachhaltig.

Ein Kommentar von LKR Franz Graf

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019