Herkunftskennzeichnung ist wichtig für die Information der Konsumenten

In Betrieben in Polen wurden kranke Rinder geschlachtet und das Fleisch dann in der EU verkauft. Durchgehende Herkunftskennzeichnung muss her!
Die EU-Kommission hat wegen des Fleischskandals auf einem Schlachthof in Polen Ermittlungen eingeleitet. Etwa 9,5 Tonnen Fleisch seien in Umlauf gelangt, ein Drittel davon ins EU-Ausland. Das Fleisch werde zurückverfolgt und vom Markt genommen. Mindestens 13 Länder sind betroffen, Österreich wurde nicht genannt.
Laut EU-Kommission sind nach bisherigem Stand außer Polen auch Deutschland, Frankreich, Spanien, Estland, Finnland, Ungarn, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei, Schweden und Portugal betroffen. Geschlachtet wurden die kranken Tiere heimlich in der Nacht, als es keine veterinärmedizinische Kontrolle gab. Aufgedeckt hatte den Skandal ein Reporter, der sich über Monate als Arbeiter in der Fabrik eingeschleust hatte. Die Dunkelziffer dürfte also vermutlich noch höher liegen, als bekannt.
Für den Obmann der Freiheitlichen Bauern OÖ, Ing. Franz Graf, ist klar: „Solche Skandale zeigen die Wichtigkeit einer durchgehenden Herkunftskennzeichnung, damit der Konsument auf einen Blick erkennen kann, woher das Fleisch stammt. Der Konsument muss also die Möglichkeit haben zu entscheiden, ob er zu geringerer Qualität greift, oder lieber hochwertige heimische Produkte kauft.“
Es sei dies zwar nicht die einzige Lehre aus dem polnischen Fleischskandal, zeige aber, dass es immer noch viele EU-Länder gebe, die auf einem geringeren Qualitätsniveau als Österreich produzieren. „Der Konsument muss also die Chance haben, Produkte mit einem niedrigeren Qualitätsstandard sofort im Regal zu erkennen“, so Graf weiter.
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019