Die chinesische Schweinefleischproduktion könnte um bis zu 30 % einbrechen. China kämpft mit den massiven Folgen der Afrikanischen Schweinepest.

Chinesischen Behörden zufolge wurden bisher 1,01 Millionen Schweine gekeult, um die Afrikanische Schweinepest (ASP) in den Griff zu bekommen. Seit August vergangenen Jahres wurden 124 Ausbrüche gemeldet. Das chinesische Landwirtschaftsministerium erklärt, alles unter Kontrolle zu haben, doch es gibt Stimmen, die behaupten, dass die ASP-Ausbreitung viel schlimmer ist, als berichtet.

Der Prognose von holländischen Experten zufolge könnte der Bestand an Schweinen als Folge der ASP um bis zu 200 Millionen Tiere dezimiert werden. Das würde die chinesische Schweinefleischproduktion im Jahr 2019 um 30 % gegenüber dem Vorjahr verringern. Zum Ende des Jahres 2018 umfasste die Bestandszahl nach Schätzungen etwa 360 Millionen Tiere.

Das wird immense Auswirkungen auf die Nachfrage nach Fleischimporten und den Kauf von Futtermitteln wie Sojabohnen haben. Chinas Schweinefleischproduktion erreiche rund 38 Mio. to gegenüber 54 Mio. to im Vorjahr, so der Nachrichtendienst Reuters als Ergebnis der neuesten Prognose. Das wäre das niedrigste Niveau seit 20 Jahren. Das Landwirtschaftsministerium der USA sagt mit 10 % derzeit noch einen deutlich geringeren Rückgang der chinesischen Produktion voraus.

Der Rückgang würde dazu führen, dass China die Schweineimporte um 1,5 Mio. to auf rund 4 Mio. to erhöhen muss. Die inländische Produktion und die Einfuhr anderer tierischer Proteine wie Geflügel, Rindfleisch, Hammel und Meeresfrüchte würde ebenfalls zunehmen, um die Lücke zu kompensieren.

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 04/05 2019 vom 10.05.2019