Die Freiheitlichen Bauern stehen für den Erhalt unserer einzigartigen Heimat, ihrer bäuerlich geprägten Kulturlandschaft und ihrem Brauchtum. Die Beibehaltung unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft ist die Grundlage für zukunftssichere Landwirtschaftspolitik.

Die heimischen Bauern sollen sich daher von dem aus Brüssel diktierten globalen Preiskampf freimachen, dem Österreich mit seiner klein-strukturierten Hoflandschaft kaum etwas entgegen zu setzen hat. Seit dem EU-Betritt 1995 wurden die Bauern auf dem Weltmarkt geopfert und der dramatische Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe verdeutlicht diese falsche und gefährliche Entwicklung. Auch die derzeitige Subventionspolitik muss überdacht werden, um regionale, krisensichere und vor allem hochwertige Produktion sicher zu stellen. Gerade Krisenzeiten machen bewusst, wie elementar die Selbst-versorgung eines Landes ist. Wenn die Grenzen geschlossen sind und der Güterverkehr aus dem Ausland stark eingeschränkt ist, wird die Wichtigkeit offenbar, die der Selbstversorgungsfähigkeit zukommt. Unsere Landwirte sind die Garanten dafür, dass die Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln versorgt und auch in Krisen-zeiten regionale Versorgung sichergestellt wird. Um diese Versorgungssicherheit zu gewährleisten, braucht es starke und selbstbestimmte Bauern, faire Preise und eine echte, tiefgreifende Partnerschaft zwischen der Landwirtschaft und den Konsumenten. Immer wieder hat die Freiheitliche Bauernschaft in Oberösterreich in der vergangenen Wahlperiode in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer durch zahlreiche Anträge gezeigt, wie freiheitliche Landwirtschaftspolitik aussehen kann und welche Forderungen unseren Bauern helfen, ihre wichtige Aufgabe zu erfüllen. Auch die maßgebliche Mitarbeit der Freiheitlichen Bauernschaft am Regierungsprogramm der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung, mit ihren wichtigen Plänen bezüglich einer verpflichten-den Herkunftskennzeichnung und anderen wichtigen Vorstößen, hat gezeigt, dass freiheitliche Bauernvertreter engagiert und motiviert für die Interessen der heimischen Landwirte eintreten. Gleich zu Anfang definierte das damalige Regierungs-programm, auf Initiative der Freiheitlichen Bauernschaft, die Wichtigkeit der Landwirtschaft für Österreich: „Das Schicksal unserer Heimat ist eng mit unserer Landwirtschaft verbunden. Österreich kann nur frei sein, wenn sei-ne Landwirtschaft imstande ist, die Bevölkerung mit einem Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Wir bekennen uns zu einer bäuerlichen und dezentral strukturierten Landwirtschaft abseits von Agrarfabriken.

Ein freier und leistungsfähiger Bauernstand ist Voraus-setzung für den Erhalt der natürlichen Existenzgrund-lagen unserer Heimat. Eine flächengebundene land- und forstwirtschaftliche Produktion nimmt auf das kleinräumige natürliche Gleichgewicht Rücksicht, schont die natürlichen Ressourcen und schafft die für Österreich typische bäuerliche Kultur- und Erholungslandschaft. Abgesehen von der land- und forstwirtschaftlichen Produktion hat der Bauernstand eine besondere volkswirtschaftliche Bedeutung für die Erhaltung der Kulturlandschaft, den Schutz der alpinen Siedlungsräume, für die Eigenversorgung mit gesunden Lebensmitteln, für die Krisenversorgung und für die Erhaltung der Landeskultur. Der Arbeitsplatz Bauernhof ist ein hohes Gut. Die Struktur der bäuerlichen Familienbetriebe als Vollerwerbsbetriebe ist vor den Verzerrungen der europäischen Agrarförderpolitik zu schützen.“ Diese Aus-sagen bleiben nach wie vor das grundlegende Programm freiheitlicher Agrarpolitik. Vor allem die Forderung nach einer durchgängigen, einheitlichen und verpflichtenden Herkunftskennzeichnung als Grundlage für einen fairen Preis und größtmögliche Transparenz für den Verbraucher, ist für die Freiheitliche Bauernschaft ein wichtiges Anliegen. Dabei orientiert sich die Forderung der Freiheitlichen Bauern an dem französischen Modell („Geburtsland-Aufzucht-land-Schlachtland“). Nur wenn alle drei Produktions-stufen in Österreich vorgenommen wurden, darf die Herkunftskennzeichnung „Österreich“ vergeben wer-den. Sinngemäß soll das auch für andere Lebensmittel – etwa Honig – umgesetzt werden. Im Gegensatz zu an-deren Gütesiegeln, die keine Garantie für durchgängige österreichische Qualität bieten, ist für den Konsumenten dann sofort ersichtlich, welche Produkte nach heimischen hohen Qualitätsansprüchen hergestellt wurden und welche Produkte diesen Standards nicht entsprechen. Zudem soll auch der regionale Konsum weiter attraktiviert werden, etwa indem die gesetzlichen Bedingungen für die Direktvermarktung verbessert werden, beispiels-weise durch Erleichterungen bei der Registrierkasse und praxistauglichere Hygiene-vorschriften für bäuerliche Direktvermarkter.