Preise: Eine Steilvorlage für die Agrarpolitik

Der kürzlich stattgefunden ober- und niederösterreichische Agrargipfel in Asten hat es mir wieder deutlich gemacht: Es bewegt sich doch was in der Agrarpolitik.
Auf der einen Seite wird zwar lamentiert über die Kommissionsvorschläge zur neuen GAP, anstatt öffentlich zu diskutieren, wo Einsparungen schon machbar sind, ohne den Bauern von ihren Agrargeldern auch nur einen Cent abzuziehen. Einsparungen in der Abwicklung und Verwaltung, sowie landwirtschaftsfremde Bereiche, die sich im Agrarbudget verstecken, bieten hier ein reiches Betätigungsfeld.
Mir ist klar, dass hier auch viel kreative Buchhaltung in Brüssel betrieben wird und auf diese Art viel getrickst und kunstvoll verschleiert wird. Das ist halt Teil der europäischen Politik. Aber viel wichtiger waren beim Agrargipfel die Diskussionen über bessere Preise. Von zwei namhaften Vertretern aus der Lebensmittelwirtschaft kam der Anstoß, sich doch über die Möglichkeiten zu unterhalten, wie wir uns preislich von ausländischer Ware und vom Überschussmarkt absetzen können.
Sowas nennt man eine Steilvorlage für die Agrarpolitik. Der Ball ist aufzunehmen und unbedingt zum Erfolg der Bauern zu verwerten. Es muss endlich wieder was zu verdienen sein in der Landwirtschaft und nicht nur an ihr. Schlimm genug, dass die Wirtschaft schon eher merkt wie prekär die Ertragslage bei den Landwirten ist, als die Politik!
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 05/06 2018 vom 15.06.2018