Das trockene Frühjahr und der Sommer 2018 übertraf in vielen Gebieten Oberösterreichs sogar die schlimmsten Befürchtungen, was die Schäden durch den Borkenkäfer angeht. Der Käfer frisst die Erträge der Waldbesitzer auf.

Bereits im Jahr 2017 hat es viele Waldbesitzer hart getroffen: Sie verloren rund 20 Millionen Euro Erlös im vergangenen Jahr. Heuer dürfte es sogar noch mehr werden. Allein die gestiegene Nachfrage nach Sägerundholz aufgrund der guten Baukonjunktur federt die Verluste etwas ab. Derzeit liegt der Durchschnittspreis für Sägerundholz bei 89 Euro, für Schadholz bei 45 Euro.

 

Dennoch werden die Schäden bis in die nächste Generation andauern. Es wurden auch viele Bestände geschlägert, die noch längst nicht erntereif waren. Für weiteren Ärger sorgen aber auch Waldbesitzer, die beim Beseitigen von Schadbäumen nachlässig sind und damit Nachbarbestände gefährden. Die Forstbehörde hat bereits 1.500 Waldbesitzer verwarnt, ihr Käferholz aufzuarbeiten. Die Verwarnungen stiegen damit gegenüber 2017 um das Dreifache.

Erwartet werden 2018 mindestens eine Million Festmeter Käferholz. Im vergangenen Jahr 2017 stieg der Holzeinschlag im Vergleich zu 2016 bereits um 15 Prozent auf 3,04 Millionen Festmeter. 1,44 Millionen davon waren Käfer- oder Sturmholz (ein Plus von 62 Prozent). Für 2018 wird auch hier nochmals eine Steigerung erwartet.

Auch die Neubegründung der Bestände nach der Schadholz­aufarbeitung könnte sich zu einem Problem entwickeln, wenn die Trockenheit im kommenden Jahr erneut zuschlägt.
Die Sägeindustrie reagierte auf die hohen Holzmengen mit Preisabschlägen und ist mit ihren Kapazitäten stark angespannt. Von Sägebetrieben ist zu hören, dass alles unternommen werde, um die hohen Schadholzmengen zu verarbeiten.

 

Es seien eigentlich konjunkturbedingt Spitzenqualitäten gefragt, der normale Holzeinschlag läuft aber wegen des Preisverfalls beschränkt. „Es hat wenig Sinn, nach Frischholz zu rufen, wenn Forstwirte Käferholz aufarbeiten müssen“, sagt denn auch Friedrich Rumplmayr, Vertreter der Sägeindustrie in der Wirtschaftskammer.

 

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 07/08 2018 vom 01.09.2018