Der Herbst ist traditionell die Zeit der Ernte und des Erntedankfestes. Schon der Dichter Wilhelm Busch wusste:

„Es ist ein lobenswerter Brauch: Wer Gutes bekommt, bedankt sich auch!“ Im ländlichen Alpenraum wird dieser Dank an den Herrgott vor allem mit feierlichen Erntekronen gezeigt, die jedes Erntedankfest schmücken.

Diese Erntekrone ist ein echtes Kunstwerk und besteht meist aus vier oder sechs Getreidebögen, wiederum bekrönt mit dem Kreuz und geschmückt mit Sonnen- und Strohblumen, aber auch Äpfeln, Trauben, Mais oder Kürbisse dürfen rund um die Krone nicht fehlen. Weiter im Norden, vor allem nördlich des Mains in Deutschland sind statt Erntekronen eher Erntekränze üblich.

Früher war die Erntekrone eine Pflichtgabe der Landarbeiter an „ihren“ Bauern, der dafür ein Schnitterfest veranstaltete mit Speis, Trank und Tanz. So war es vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert noch üblich.

 

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 09/10 2018 vom 02.11.2018