Das Geschäftsmodell „Handelsmarke“

Handelsmarken sind für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) im Hinblick auf den Umsatz von großer Bedeutung. Auf Kosten der Landwirte werden hier allen Anschein nach, durch Preisdruck und unlautere Geschäftspraktiken, große Umsätze eingefahren.
„Aus der Not geboren, haben sich Handelsmarken für die Lebensmittelketten zu einem wahren Schatz entwickelt“, schreibt die „Welt“ und erklärt die Strategie des Handels mit den Eigenmarken: „Sie verdienen damit gutes Geld, nutzen sie, um sich von der Konkurrenz abzuheben und ihr Profil als besonders innovativer, nachhaltiger oder gesundheitsbewusster Anbieter in den Köpfen der Konsumenten zu verankern.“
Laut Nielsen, einem Mess- und Datenanalyse-Unternehmen, ist der Umsatz des Österreichischen LEH (inkl. Hofer und Lidl) von 2012-2016 um 9,4 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro gewachsen. Und die Konzentration nimmt weiter zu: Die Anzahl der Geschäfte ist rückläufig, doch die Größe nimmt zu. Der Diskonter, der Gegenspieler des LEH, hält dagegen. So ist eine steigende Anzahl der Geschäfte bei Hofer und Lidl zu verbuchen. Man könnte sagen: Ein Kampf der Giganten, deren Waffen die Handelsmarken sind.
Hoher Anteil an Handelsmarken
Der Anteil der Handelsmarken im LEH (inkl. Hofer und Lidl) lag im Jahr 2017, laut AMA-Marketing, im Durchschnitt bei 53 Prozent. Mehr als jedes zweite Lebensmittel ist demnach mittlerweile eine Marke des Handels. Bei den verschiedenen Produktgruppen im Speziellen variiert der Anteil stark.
Bei Eiern ist der Anteil am höchsten: Drei von vier Eierkartons im Regal sind Handelsmarken. Auch der Anteil von Milch und Milchprodukten liegt ebenso wie der von Wurst und Schinken deutlich über der Hälfte (64 Prozent u. 58 Prozent).
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 11/12 2018 vom 14.12.2018