Die Landwirte werden zunehmend durch Forderungen von außen unter Druck gesetzt. Diese Forderungen lassen jedoch meist hinsichtlich ihrer fachlichen Haltbarkeit mehr als zu wünschen übrig. Da bedarf es jedes Mal enormer Kraftanstrengung von den Bauern und ihren Interessenvertretern entschieden dagegen zu halten und Fakten klarzustellen.

Seit kurzem kommen aber solche Praktiken immer öfter von den eigenen Leuten, etwa von den Molkereigenossenschaften. Höhere Standards, besonders beim Tierwohl, unterliegen einer laufenden Weiterentwicklung, der sich keiner entziehen will und kann. Nur braucht es da zuerst eine Standortbestimmung zum im Wettbewerb stehenden Umfeld und eine fachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Doch die Genossenschaften und der Handel diktieren zunehmend Standards nach eigenem Gutdünken, wobei die „Guten“ nicht belohnt werden, sondern der Rest mit Preisabschlägen abgestraft wird. Wir Bauern und unsere Molkereien müssen das Heft des Handelns, zum Beispiel durch den Einsatz für einen starken Branchenverband, wieder selbst in die Hand nehmen und nicht mit solch billigen und durchschaubaren Marketinggags die schlechte Arbeit der Handelsketten kopieren.

Ob absichtlich oder nicht, diese Forderungen stellen für die Bauern einen enormen Schaden dar, der von den eigenen Leuten verursacht besonders wehtut.

Ein Kommentar von LKR Franz Graf

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019