Werden wir Bauern zwischen Molkereien und Handelsketten zerrieben? Besonders die Eigenmarken des Handels setzen die Bauern unter Druck, sie bedeuten austauschbare Lieferanten!

Die Spar Österreich-Gruppe wächst nach eigenen Angaben jährlich zwischen vier und fünf Prozent. Seit neun Jahren in Folge ist sie unangefochtener Wachstumsführer im Bereich der Supermärkte und Hypermärkte. Wachstum auf Kosten der österreichischen Landwirtschaft? Spar-Chef Drexel sagt: „Der Umsatzanteil, den wir mit unseren Eigenmarken erzielen, hat in Österreich die Schallmauer von 40 Prozent bereits überschritten. Wir nennen diesen Wert Spar-intern unseren ‚Unabhängigkeits-Index‘.“

Die Unabhängigkeit des Handels treibt die Bauern zunehmend vor sich her. Die Forderung nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung, die die Freiheitliche Bauernschaft in das Regierungsprogramm reklamiert hat, ist daher von großer Bedeutung für die österreichische Landwirtschaft. Der Handel zeigt sich inzwischen grundsätzlich gesprächsbereit.

Doch er knüpft seine Bereitschaft an eine gleichwertige Kennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung, den Großküchen, die immerhin ein Fünftel der Österreicher täglich versorgen. Wenn Österreich eine strukturerhaltende Landwirtschaft haben will, müssen wir gemeinsam handeln.

Ein Kommentar von LKR Alois Affenzeller

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019