Kosten und hoher logistischer Aufwand werden als Gründe für die Vorbehalte gegen die verpflichtende Herkunftskennzeichnung vorgeschoben.

„86 Prozent der Bevölkerung wollen wissen, woher ihre Lebensmittel stammen“, so das Nachhaltigkeitsministerium. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) warnt indes vor bürokratischem Mehraufwand. Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will, der zuletzt im Kabinett des ehemaligen Vizekanzlers Mitterlehner (ÖVP) tätig war, gibt sich vordergründig gesprächsbereit, sofern die verpflichtende Kennzeichnung auch in der Gemeinschaftsverpflegung Anwendung finde.

Grund für das Herumwinden: Preisgünstige Beschaffung von minderwertigen Rohstoffen aus dem Ausland, denen man das rot-weiß-rote Pickerl aufkleben kann. „Wer schreibt schon gern auf seine Würstel, dass die Schweine dafür aus einem dänischen Mastbetrieb stammen?“, so Gourmetfein-Chef Fritz Floimayr. Die Kosten für die Kennzeichnung einer Leberkässemmel betrage lediglich einen halben Cent.

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019