Russisches Militär rückte gegen Aggro-Eisbären aus

Auf der russischen Doppelinsel Nowaja Semlja herrschte im Februar ein Ausnahmezustand: Gleich 52 Eisbären wurden bei einer Siedlung gesichtet.
In der Vergangenheit hatten sich zwar immer wieder Eisbären in menschliches Umfeld getraut, doch ein derart gehäuftes Auftreten war in der Nähe der Siedlung Beluschja Guba mehr als ungewöhnlich. Laut Experten suchen die Tiere in den Siedlungen nun verstärkt nach Nahrung. Gegenüber Menschen können die Eisbären jedoch rasch lebensbedrohlich aggressiv werden.
Die Inselgruppe im eisigen Nordpolarmeer ist zwar militärisches Sperrgebiet, wird jedoch zugleich von 2.400 Menschen bewohnt. Bereits vor mehreren Wochen haben die Behörden von Nowaja Semlja den Notstand ausgerufen. Dutzende Eisbären drangen in öffentliche Gebäude sowie Wohnhäuser ein. Einige Tiere sollen sogar Menschen angegriffen haben.
Die Behörden versuchten zuerst mit mäßigem Erfolg, die auch in Russland als geschützt geltenden Eisbären zu verscheuchen. Laut der Armeezeitung „Krasnaja Swesda“ soll nun auch das örtliche Militärkommando gegen die pelzigen Tiere eingesetzt werden. Gemäß der Zeitung soll außerdem noch heuer mit dem Bau einer Müllverbrennungsanlage begonnen werden. Denn Müll lockt die Eisbären besonders an.
Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 01/02 2019 vom 08.03.2019