Stürme, Dürre und Insektenkalamitäten bestimmen seit einigen Jahren den forstlichen Alltag. Sehr wahrscheinlich werden diese Ereignisse auch in den kommenden Jahren ständigen Begleiter sein. Neben den katastrophalen Folgen für den Waldbesitz kommt es zunehmend zu Einschränkungen in der Funktionalität der Kulturlandschaft (Wasser, Erholung, Boden). Vor allem Reinbestände aus Nadelhölzern, die oft aus früheren Epochen stammen, stellen ein Risikopotential dar. Hinzu kommen vielerorts überhöhte Schalenwildbestände, die eine zielführende, gemischte und standortangepasste Vorverjüngung verhindern. Zukunftsfähige waldbauliche und jagdliche Konzepte sind gefragt, um diese Krisensituation zu bewältigen. Die Wälder der Zukunft müssen mit den vermehrt auftretenden Extremen zurechtkommen. Deshalb sollten sie aus einer Mischung möglichst vieler, für den Standort geeigneter, Baumarten ungleichen Alters und Wuchsdynamik bestehen.

Doch wie ist dieses Idealbild am besten umzusetzen? Forstliche Fachleute empfehlen eine Strategie aus mehreren Maßnahmen. Zunächst ist eine Anpassung der Schalenwildbestände auf ein Maß anzustreben, bei dem die Waldverjüngung ohne Schutzmaßnahmen aufwachsen können. Ohne diese erste Maßnahme bliebe ein Waldumbau auf größeren Flächen erfolglos.

Daneben solle eine Erhöhung der Intensität des Waldumbaus und damit einer permanenten, gemischten Vorverjüngung durch Saaten, Pflanzung, Naturverjüngung in derzeit noch intakten Waldbeständen einhergehen. Gleichzeitig sei eine konsequente Förderung (Freistellung) von Sukzessions- und Mischbaumarten in nadelholzdominierten Beständen wichtig. Zeitige und konsequente Pflegeeingriffe ebenso wie die damit einhergehende Stabilisierung vorhandener Nadelholzanteile sollten wie die Vermeidung von Reinbeständen und eine Einzelbaumweise Anreicherung mit Mischbaumarten angestrebt werden. Alle diese Maßnahmen können natürlich nur eine Anregung sein und es gibt eine Vielzahl weiterer Ideen.